Verfehlt
Ich hatte meinen freien Nachmittag genutzt, um ein wenig bummeln
zu gehen. Um das Nichtstun abzurunden, betrat ich eines der vielen
Straßencafés. Es war recht voll, kein Wunder an diesem prächtigen
Sommer-Nachmittag. Aber ich hatte Glück. Gerade als ich mich genauer
umsah, stand ein junger Mann an einem schön gelegenen Zweiertisch
auf. Er machte einen recht ungehaltenen Eindruck.
Aber das konnte mir egal sein. Kaum hatte ich es mir bequem gemacht,
da nahte auch schon die Kellnerin und räumte das Geschirr ab. Sie
war nett anzuschauen. Das schien sie auch ganz genau zu wissen. Sie
stand mir direkt gegenüber und musste sich recht weit nach vorn
beugen, um die leere Kaffeetasse zu erwischen. Das hätte sie zwar
auch wesentlich einfacher haben können, aber nur so konnte sie mir
diesen netten Einblick in ihre Bluse bieten. Dort schaukelten zwei
hübsche Glocken hin und her. Sie schien zu der Sorte zu gehören, die
genau wusste, wie man sein Trinkgeld aufbessert. Gern hätte ich auch
mal hineingegriffen. Mal sehen, vielleicht ließ sich da was machen,
bezüglich heute Abend.
Sie hatte meinen bewundernden Blick natürlich bemerkt und so setzte
sie noch eins drauf. Sie versuchte, auch noch die Zeitung zu
erhaschen, die mein Vorgänger hatte liegen lassen. Dazu musste sie
sich so weit über den Tisch beugen, dass ich sogar ihre Brustwarzen
erblickte. Fast so groß wie mein Handteller und erregend dunkelrot.
Wirklich ein sehr hübscher Anblick. Dazu lächelte sie auch noch,
wissend und verführerisch. Als ihre Hand die Zeitung erreichte,
legte ich meine auf ihre und lächelte zurück. Eigentlich hatte ich
es nur getan, um noch einen Augenblick länger ihr Alpental bewundern
zu können, aber nun sagte ich: "Die möchte ich aber gern erst mal
lesen." "Aber natürlich, der Herr, dann komme ich nachher halt noch
mal vorbei." Nun lächelte sie etwas spöttisch. Ich bestellte mir
etwas zu trinken und widmete mich der Zeitung. Das
Möchtegern-Intellektuellen-Zeitgeist- Blättchen war zwar nicht ganz
mein Fall, aber an diesem schönen Tag konnte mir nichts die Laune
verderben. Ich hatte mich gerade in den ersten Artikel vertieft, als
mich eine weibliche Stimme aufschreckte: "Guten Tag, da bin ich,
entschuldigen Sie, dass ich mich so verspätet habe." Das Gesicht,
das mir etwas naiv, etwas verlegen und sehr verführerisch
entgegenlächelte, war mir völlig unbekannt.
Offensichtlich verwechselte sie mich mit irgend jemandem. Sie war
sehr schlank. Kenner wie ich bevorzugen ja inzwischen die etwas
Fülligeren. Die Kellnerin von vorhin entsprach wesentlich mehr
meinem Wunschtyp als diese hier, aber irgend etwas fesselte mich.
Ihre rötlichen Haare trug sie kurz und glatt. Das Kostüm wirkte so
schlicht wie teuer. Für eine Geschäftsfrau war sie etwas zu jung,
sie wirkte nicht älter als 20 oder 21. Studentin mit wohlhabenden
Eltern könnte am ehesten zutreffen. Dazu würde auch der schüchterne
Eindruck passen, den sie auf mich machte. "Darf ich?" Sie deutete
auf den freien Stuhl. "Natürlich, aber ... " "Es ist nett, dass Sie
so lange gewartet haben. Aus Ihren Briefen hatte ich eher den
Eindruck, dass sie etwas cholerisch wären." Aha, eine
Briefbekanntschaft. Kein Wunder, dass sie mich verwechselt hatte.
Sicher wollte sie den Mann treffen, der vor 10 Minuten gegangen war.
Das einzige Erkennungszeichen war wohl die Zeitung. Aber hatte er
ihr kein Bild geschickt? "Wieso haben Sie sich eigentlich so strikt
geweigert, mir ein Bild zu schicken, ich habe Sie zweimal darum
gebeten?" Ja, warum wohl. Ausreden für fremde Eigenarten zu
erfinden, das war wirklich etwas Neues, In dem Augenblick entschloss
ich mich ganz spontan, das Spielchen einfach mitzuspielen. "Wissen
Sie, wenn man sich schon entschließt, auf brieflichem Wege Kontakt
anzubahnen, dann zeigt man doch damit, dass einem die inneren Werte
eines Menschen mehr interessieren als das Aussehen. Und da bin ich
eben konsequent geblieben, auch wenn Sie mich noch so nett darum
gebeten haben." So verplauderten wir den ganzen Nachmittag. Ich
erfuhr immer mehr über ihren Briefpartner und konnte so perfekt in
seine Rolle schlüpfen. Anfangs hatte ich ja ein schlechtes Gewissen,
aber da wir nichts anderes taten als miteinander zu reden, legte
sich dieses Gefühl bald. Im Gegenteil, je perfekter ich in meiner
Rolle wurde, desto mehr Spaß fand ich an der Sache. Ich würde mich
nachher von ihr verabschieden, vorher ein neues Treffen ausmachen,
zu dem ich nicht erscheinen würde, und fertig.
Beim nächsten Brief flog der Schwindel sowieso auf. Ganz so einfach
wurde es dann doch nicht. Die beiden hatten sich schon vorher
verabredet, eine Galerie zu besuchen. Auch das noch. So zogen wir
gemeinsam ab . Später tranken wir dann noch einen Schluck in einer
Bar. Kurze Zeit später standen wir vor ihrer Wohnung. "Komm doch
noch auf einen Schluck nach oben!" Das hatte ich eigentlich
vermeiden wollen, aber wie man so schön sagt, mitgegangen,
mitgefangen.
Ihre Wohnung war recht einfach eingerichtet. Ich ließ mich auf das
große Sofa sinken. Mein Blick streifte durchs Zimmer. Nicki, so hieß
das kleine Fräulein, stand an der kleinen Bar und mixte den
versprochenen Martini. Lächelnd wandte sie sich um. "Hier bitte."
Sie reichte mir mein Glas. "Du machst schon den ganzen Tag einen so
angespannten Eindruck. Das beste wird wohl eine chinesische Massage
sein! Dreh dich mal zur Seite!" Gehorsam drehte ich mich um. Damit
hielt sie sich aber nicht lange auf. Ihre Finger glitten durch mein
Haar, dann hinunter an meinen Kragen. In Sekundenschnelle war ich
meine Krawatte los. Sie knöpfte mein Hemd auf und kraulte meine
Brust. Ihr Atem traf mich stoßweise im Genick. Ich war mehr als
überrascht. Eben war sie noch das sensible Mädchen, das sich
stundenlang mit einem Mann nur über Bilder und Bücher unterhält, und
nun fing sie an, mich auszuziehen. Mein schlechtes Gewissen regte
sich wieder. Ob sie zu verklemmt war, um mit einem Mann zur Sache zu
kommen, und nun, durch irgendeinen Zufall oder mit dem Mut der
Verzweiflung gegen diese Verklemmtheit ankämpfte? Ich beschloss,
einfach alles über mich ergehen zu lassen. Ein falsches Wort oder
eine verkehrte Bewegung und ich erlebte vielleicht einen
hysterischen Anfall. Immer noch saß sie hinter mir.
Mein Hemd war ich inzwischen los. Schlanke warme Finger streichelten
meine Schultern. meine Arme, meine Brust. Langsam glitten sie
tiefer. Ich spürte, wie sie sich hinter mir aufrichtete und
hinkauerte. Ihre Wange rieb an meiner, ihre Zunge kitzelte mein
Gesicht und mein Ohr. Nun spürte ich ihre Zähne an meiner Schulter.
Der zärtliche Biss überraschte mich so, dass ich im ersten Moment
nicht bemerkte, dass sie meine Hose öffnete und ihre Hand
hineinschob. Die Finger umschlossen meine Männlichkeit. Auf einmal
ließ sie von mir ab. Plötzlich stand sie direkt vor mir und zog mir
meine Hose ganz aus. In ihrem Gesicht war nichts von Verzweifeltem
zu merken. Sie hob die Arme in den Nacken. Die Kette fiel zu Boden.
Ihre Bluse folgte. Obwohl sie es sicher nicht nötig gehabt hätte,
trug sie einen BH. Weiße Spitze, mehr erregend als verbergend. Durch
den dünnen Stoff schimmerten die hellroten Brustwarzen hindurch.
Einen Augenblick später folgte der Rock. Mein Blick wurde sofort von
ihrem Slip angezogen.
Zwei Schleifchen an den Seiten ließen ahnen, dass er mehr als Reiz
denn als Wäsche dienen sollte. Ein paar vorwitzige Härchen lugten
unter dem Stoff hervor. Meine Hände glitten an den Schenkeln nach
oben und griffen nach den beiden Schleifchen. Ein Klick, und das
Fetzchen Stoff pendelte an den beiden Schnürchen vor ihrer Muschi
hin und her. Gleich darauf fiel er zu Boden. Sie war kaum behaart.
Deutlich zeichnete sich ihre Spalte unter den blonden Löckchen ab.
Als letztes flog der BH in eine Ecke. Ihre Brüste waren wirklich der
Höhepunkt. Straff wie die einer Achtzehnjährigen, spitz wie eine
Lanze. Solche Titten hatten mich schon immer verrückt gemacht. Sie
trat näher und drückte mich auf die Couch zurück. Vom Kopf her glitt
sie über mich. Sie küsste meine Augen, meinen Mund, meine Brust.
Immer tiefer rutschten ihre Lippen. Dabei glitten die harten Spitzen
ihrer Brüste, geradeso meine Haut berührend, hinterher. Nun langte
sie an meinem Liebesstab an. Es war der totale Wahnsinn.
Es dauerte nur Sekunden, und ich war dem Höhepunkt nahe. Ich hob den
Kopf und spielte mit meiner Zunge an ihrer Grotte. Mit einem kleinen
Wälzer glitt sie von mir herunter und drängte mich auf den Fußboden.
Sie wechselte die Stellung, drehte sich auf den Bauch. Ein Bein
streckte sich längs auf der Couch aus, das andere kniete auf dem
Fußboden. Sofort kam ich in sie. Die Hände schob ich unter ihre
Brüste, diese kräftig massierend. Ein paar leichte Bewegungen, und
schon war sie fast soweit. Auch ich konnte mich kaum noch
beherrschen. Ein paar kleine Seufzer kündeten ihren Orgasmus an. Das
Bein auf dem Fußboden erlaubte ihr, meinen Stößen zuvorzukommen.
Immer heftiger zuckte ihr Po. Es war an der Zeit, ich startete das
Finale. Noch ein paar heftige Stöße, und schon schrie sie auf. Beide
sanken wir ermattet auf den Boden. Doch nach kurzer Zeit regte sich
unsere Lust wieder. Wir schmusten weiter, fast den ganzen Rest der
Nacht. Gegen Morgen hatten wir dann noch einen tollen Orgasmus auf
dem Schaukelstuhl. Es war schon fast Mittag, als ich erwachte. Sie
schlief noch. Ich betrachtete noch mal ihren Körper. Ich konnte es
immer noch nicht fassen.
Da will ein Girl einem Brieffreund eine himmlische Nacht bereiten
und aus Versehen erwischt sie mich. Dabei hatte ich alles vermieden,
was sie hätte anmachen können. Das war das absolut verrückteste
Erlebnis, das ich je hatte. In diesem Augenblick wachte sie auf:
"Na, gut geschlafen?" "Ja, prima", antwortete ich. "Es war eine
himmlische Nacht." "Und, hast du gar kein schlechtes Gewissen,
wenigstens ein ganz klein bisschen?" "Wieso, schließlich habe ich
dir jeden Wunsch von den Hüften abgelesen!" "Da hast du schon recht,
aber vielleicht sollte statt deiner irgend jemand, anderes lesen,
jemand der mir viele leidenschaftliche Briefe geschrieben hat!"
"Verdammt!" Woher wusste sie das? Mein Gesicht muss wirklich
extra-blöd ausgesehen haben. Sofort brach sie in lautes Lachen aus,
"Sag bloß, du hast immer noch nichts mitbekommen." Ihr Lachen
unterbrach ihre Worte, Schließlich hatte sie sich soweit gefasst,
dass sie weiterreden konnte. "Ich wollte gestern nicht allein zur
Vernissage gehen. Deshalb dachte ich mir, reißt du dir eben mal
einen Typen für eine Ausstellung auf, es laufen ja genug davon rum,
und hinterher schickst du ihn dann wieder nach Hause. Und als ich
das so dachte und durch die Straßen schlenderte, entdeckte ich dich
mit der Zeitung. Und deshalb machte ich dich eben an, mit dem
zweitältesten Trick des weiblichen Geschlechts. Kein Mann kann
widerstehen, wenn es darum geht, eine Frau auszutricksen. Als du den
ganzen Abend lang wirklich geglaubt hast, ich würde dich für einen
anderen halten, hast du mir in deiner Einfalt so leid getan, dass
ich dich eben mit zu mir genommen habe. - Na, ein klein wenig
sympathisch warst du mir schon. " Wieder lachte sie. Und ich konnte
mich nicht entschließen, ob ich mitlachen oder auf schnellstem Wege
und zutiefst beleidigt die Wohnung verlassen sollte. Ich entschloss
mich für das erste. "Schön, ich gratuliere zum Sieg, irgendwann
fängt jeder mal ein Gegentor."
So endete die größte Blamage meiner Laufbahn, über die wir noch oft
zusammen gelacht haben.
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