Der neue Liebhaber
Jasmine erwachte nur langsam. Sie
wusste, wenn sie die Augen aufschlug, würde sich alles um sie herum
drehen. Dies hier würde ein schlimmer Kater werden – na ja, sie war
ja selber schuld. Minuten- oder war es eine Stunde? - später
verspürte sie ein heftiges Bedürfnis sich an der Nase zu kratzen und
registrierte zum ersten Mal bewusst die ungewöhnliche Haltung in der
sie geschlafen hatte. Es fühlte sich so an als wären ihre Arme mit
viel Kraft auf ihren Rücken gezogen und ihre Schenkel fest
zusammengepresst. Noch immer wollte sich Jasmine an der Nase kratzen
aber ihr Unterbewusstsein vermittelte ihr das Gefühl von völliger
Lähmung in einer nicht gerade bequemen Stellung. Plötzlich war sie
hellwach und riss die Augen auf. Was sie als Erstes sah ließ ihr das
Blut in den Adern gefrieren. Nur wenige cm vor Jasmines Augen saß
eine große grün-braune Echse, verdrehte gekonnt die Augen in
unterschiedliche Richtungen, schaute sie neugierig an und ließ eine
gespaltene Zunge durch ihr Gesicht gleiten. Jasmine wollte schreien
und aufspringen, brachte aber nur ein jämmerliches HMMIIHMMM heraus
und warf den Kopf hin und her. Von der ruckartigen Bewegung
verscheucht glitt das Tier geschmeidig davon, kletterte an den
Vorhängen empor um sich sehr dekorativ auf der Gardinenstange zu
platzieren. Aber noch ein anderes Getier schien Jasmine mit ihren
Zuckungen geweckt zu haben. Sie Drehte verzweifelt den Kopf und Ihr
Blick blieb gebannt an dem großen runden Spiegel über dem riesigen
runden Bett hängen aus dessen Mitte, anderthalb Meter über ihr, an
einer Kette ein mit seltsamen Runen geschmückter bronzener Schädel
hing. Aber auch sich selber sah Jasmine - und das was da langsam
neben ihr erwachte - und zum zweiten Mal innerhalb weniger
Augenblicke versuchte sie zu schreien....
Vergeblich!
Neben Jasmine, auf dem drei Meter breiten Bett lag, nur spärlich von
der flaschengrünen Seidendecke bedeckt, ein kräftiger nackter Mann.
Von seiner linken Ferse aus über sein Bein, über Po und Rücken bis
hinauf zum Hals schlängelte sich eine fein tätowierte Schlange die
ihren Betrachter anzusehen schien und aussah als wolle sie grinsen.
Seine Haare waren dunkelblond, lockig und reichten beinahe bis zum
Hintern. Jasmines Anblick war nicht weniger exotisch. Sie war von
oben bis unten in schwarzes Leder eingeschnürt. Ihre Arme steckten
hinter dem Rücken in einem stabilen Lederschlauch der durch
unzählige Ösen fest verschnürt und mit zwei starken Riemen um ihre
Schultern gesichert war. Die Beine waren ebenso von den Fesseln bis
zu den Oberschenkeln in einem fest anliegenden Lederfutteral
gefangen, das nach oben hin mit sechs Riemen an einem dritten
ledernen Teil gesichert war, welches Jasmine von unterhalb ihrer
Brüste bis aufs Becken reichte und ihre Hüfte fest einschnürte. Ihr
Mund war ausgefüllt mit Jasmines eigenem Höschen, einem Hauch von
Nichts, und einem dicken, weichen und mit Reis gefüllten Lederball
der mit einem ihrer eigenen Nylons der sich zweimal um ihren Nacken
schlang fest an seinem Platz gehalten wurde. Jasmines feuerrot
gefärbten Haare lagen wirr ausgebreitet auf den Kissen und standen
in starkem Kontrast zu dem Grün des Bettes. Mit aufgerissenen Augen
betrachtete Jasmine ihr Spiegelbild. All das Leder saß fest, fast
wie eine zweite Haut und selbst wenn ihre Handgelenke nicht mit
einem starken Karabinerhaken mit ihren Füßen verbunden gewesen wären
hätte sie sich kaum bewegen können. Von Jasmines kleinen Bewegungen
erwachte der Mann neben ihr langsam aus seinem tiefen Schlaf und
schlug langsam, anscheinend geblendet vom hellen Tageslicht die
Augen auf. In diesen Augen, die zu lächeln schienen als sie langsam
an Jasmines verschürten Körper herunter fuhren war etwas
Unnatürliches. Sie waren komplett blau - nichts weißes, keine Iris.
Nichts, einfach nur blau. Jasmine wusste wer dieser Mann war. Sie
war schon immer ein Fan seiner Musik und des Körperkults den seine
Band betrieb gewesen. Sie hatte die Manipulationen die die einzelnen
Bandmitglieder an sich vornahmen genauso bewundert, wie das
Gesamtkunstwerk das sie alle gemeinsam darstellten. Sie wußte wer er
war und mit einem heftigen Stöhnen in den Knebel kam schlagartig die
Erinnerung an den vergangenen Abend zurück.
Jasmine hatte sich schon lange auf dieses Concert gefreut und mit
zwei Freundinnen für ein kleines Vermögen " die angeblich letzten
Karten " im Internet gekauft. Sie alle waren einem Betrüger
aufgesessen, wie anscheinend noch hunderte anderer Fans. Die Halle
war schon jetzt total überfüllt und Ordner und Polente ließen
niemand mehr hinein. Am Eingang gab es Geschrei und Schlägereien.
Jasmine war den Tränen nahe und saß mit ihren beiden Freundinnen auf
der Mauer an der Leine in Hannover gegenüber des "Capitol". Drinnen
Kochte die Luft, obwohl die Show erst in einer halben Stunde
anfangen sollte, draußen kochte Jasmine vor Wut und bemerkte erst
nach einer ganzen Weile den kleinen buckligen Mann der die Drei
schon mehrmals angesprochen hatte. "Ihr wollt die Show sehen?"
fragte er wohl schon zum dritten Male als Jasmine endlich reagierte.
"Ja! Natürlich!.. aber unsere Schei…-Karten sind ungültig" fauchte
sie, sah vom Boden auf und schaute sich an, wer sie da ansprach. Ihr
blieb der Mund offen stehen. Der Mann war in Fan-Kreisen eine
Legende. Kaum jemand hatten ihn je leibhaftig gesehen. Er war klein.
unheimlich hässlich, behaart und buckelig, und hatte an jeder Hand
drei Finger. Andererseits war er seit Jahren Tourmanager,
Sicherheitschef und Geschäftsführer Ihrer Lieblingsband. - Und seine
eigene Freakshow. "Ihr wollt diese Show WIRKLICH sehen?" fragte er
ein letztes Mal leise und Jasmine hatte, ohne zu Überlegen, ein
leises "Ja" geflüstert. Damit schien die Sache für ihn abgemacht zu
sein denn er reichte den drei Mädels je eine Plastikkarte mit einer
aufgedruckten Zahl. Jasmine bekam die Nr.13. "Da hinten, hinter dem
Bandbus ist eine kleine Türe. Geht ruhig und unauffällig hinüber und
zeigt eure Karten vor. Die Jungs werden euch reinlassen. Aber
bedenkt wenn ihr wirklich alles sehen wollt werdet ihr dafür noch
eine Kleinigkeit tun müssen". Bevor Jasmine noch fragen konnte was
sie denn zu tun habe, war der Mann schon davon gehumpelt und
unterhielt sich mit einem Pärchen das ebenfalls niedergeschlagen auf
der Mauer saß und die Drei machten sich eilig auf den Weg zu
besagter Türe. Problemlos wurden sie Eingelassen. Der Ordner warf
einen langen Blick in Jasmines Augen, betrachtete lange ihre Karte
und grinste. "Soso, Nr. 13. Dort die Treppe hinauf und dann immer
den Pfeilen auf dem Boden nach. und... Na ja .. viel Glück". Was für
ein Glück...? dachte Jasmine bei sich und rannte die Treppe hinauf.
Gerade noch saß sie frustriert auf der Mauer und Minuten später
befand sie sich im Zentrum eines anderen Lebens. Backstage!! Nicht
zwischen all den anderen namenlosen Fans sondern hier zwischen allen
Künstlern, Technikern und der ganzen unglaublichen Ansammlung von
schrillsten Gestalten, im Herzen einer fremden Welt, die sie nur von
weitem kannte, aber innig liebte. Hinter ihr schlug mit einem lauten
Krachen die Tür zu und schnitt die letzte Verbindung zu der ihr
bekannten Welt für lange Zeit ab...
"Guten Morgen, meine Schöne. Ich weiss immer noch nicht deinen
Namen" sprach der Blauäugige mit einer leisen, verschlafenen
Stimme." Na..? Kopfschmerzen? das vergeht wieder" hmmhmm...versuchte
sich Jasmine verständlich zu machen. Ja sie hatte Kopfschmerzen, die
Fesseln waren sehr stramm, Ihre Haltung unnatürlich und unbequem und
der Knebel in ihrem ausgetrockneten Mund eine Qual. Kopfschmerzen!??
Pah! Genüsslich reckte sich ihr Gegenüber und streckte die Hand nach
Ihr aus. Warm umschlossen seine Finger Jasmines vorgerückte rechte
Brust, begannen sie langsam zu kneten und zog sie plötzlich
energisch an ihrem festgewordenen Nippel. Mit einem HMMIHHHM..
versuchte sich Jasmine wegzudrehen aber die kraftvolle Hand hielt
sie mühelos fest." Warum so zickig? Erinnerst du dich noch an letzte
Nacht? Nein? ..Na auch egal.. Aber ich muß wirklich sagen, unser
kleiner Freak hat wirklich einen gediegenen Geschmack und ein
sicheres Händchen beim Ausspähen von Menschen die bereit sind - und
ich meine WIRKLICH bereit- etwas in diesem jämmerlichen, kurzen
Leben zu verändern...Lust auf ein kleines Frühstück?" Frühstück, Oh
ja... dachte Jasmine...heißer Kaffee.. und diesen Knebel aus dem
Mund bekommen. Energisch nickte sie mit dem Kopf. "Feinchen,
feinchen.." drang es fröhlich in Jasmines Ohren. "unser kleiner
Freak ist wirklich ein Schatz". Mit diesen Worten wurde der
Karabinerhaken zwischen ihren Hand und Fußgelenken geöffnet und
dankbar streckte sie ihren Körper aus. Als wäre sie federleicht
wurde sie in die Höhe gehoben und ihre auf dem Rücken verschnürten
Hände wurden mit dem selben Haken an die von oben herabhängende
Kette , noch über dem glänzenden Schädel angehängt. Jasmines Füße
berührten kaum das Bett und sie stöhnte heftig in ihren Knebel.
"Feinchen . Feinchen.." hörte sie die vertraute Stimme hinter sich,
und vertraute Hände glitten über ihren Körper, streichelten ihren
herausgestreckten Po, kneteten und massierten ihre schwer
herabhängenden Titten, und nach wenigen Minuten war sie trotz des
Ungemachs das ihr ihre Stellung bereitete triefnass zwischen den
Beinen und streckte ihr Hinterteil soweit sie konnte dem entgegen,
wovon sie wußte das es gleich kommen würde. Geschmeidig wie seine
tätowierte Schlange fuhr sein Schwanz in Jasmine hinein, die mit
einem scharfen Einatmen den Kopf nach vorne und sich selber ganz
locker hängen ließ. Eine viertel Stunde standen die beiden
regungslos so und fühlten nichts als ihren Herzschlag ineinander.
Wie gute alte Bekannten begannen sich beide Körper erst langsam,
tastend, ein wenig neugierig zu bewegen um Minuten später in
völliger Raserei miteinander zu verschmelzen. Jasmine fühlte sich
als habe sie starke halluzinogene Drogen genommen, und hätte sie
nach hinten schauen können hätte sie gesehen, wie zwei blaue Augen
lustvoll glitzerten und eine tätowierte Schlange sich scheinbar von
selber bewegte...
Leuchtende Farben bewegten sich vor Jasmines Augen und fügten sich
zu Bildern des vergangenen Abends zusammen. Völlig unbefangen, so
als ob Sie schon immer hier gewesen wäre bewegte sie sich zwischen
all den spärlich bekleideten und teils schrill bemalten Tänzerinnen,
Tänzern und Musikern, hielt hier ein Schwätzchen, bekam dort einen
Drink eingeschenkt, und hatte das seltsame Gefühl, Allen hier gut
bekannt zu sein. Manchmal nahm jemand die Karte mit der ominösen 13
in die Hand, die Jasmine noch immer um den Hals trug, sah sie lange
an und lächelte dann unergründlich. Wenige Augenblicke vor Beginn
der Show, die Luft schien vor Anspannung zu wabern, stand wie aus
dem Nichts dieses blauäugige Wesen vor Jasmine, grinste sie beinahe
unverschämt an und berührte kurz die Karte , die sie trug. Seehhr
schöön.. seehhr schöön .. heute Nacht gehörst du miieer... Jasmine
schüttelte verwirrt den Kopf und trat einen Schritt zurück. Was sie
da gerade gehört hatte - oder war es Einbildung- schien direkt aus
ihrem eigenen Kopf gekommen zu sein. "Wie bitte? was hast du gesagt"
kam es ihr ganz spontan von den Lippen. "sorry Lady " antwortete ihr
eine ruhige Stimme. "Ich habe nichts gesagt. Aber..." er sah noch
einmal nachdenklich an Jasmine herab und winkte einen der
Tontechniker zu ihnen heran - "ich denke du hast dir einen Guten
Aussichtsplatz für unseren Auftritt in dieser elenden Halle
verdient" Er zwinkerte dem Techniker zu und Jasmine hörte ihn im
weggehen sagen " Nimm sie mit und sieh zu das sie auch ja alles gut
sieht und hört. Nachher hätte ich sie sehr gerne wieder." Noch bevor
sie das Gehörte verarbeitet hatte schloss sich , mit einem leisen
Klicken, eine Handschelle um Jasmines linkes Handgelenk und eine
starke Hand zog sie mit sich fort. Wenig später fand sich Jasmine
angekettet an den Griff einer riesigen, schweren Kiste, 20 m vor der
Bühne wieder. Um sie herum leuchtete und blinkte allerlei
technisches Gerät. Sie stand auf dem Regieplatz, einem kleinen
Podest vom dem aus Alles auf der Bühne überwacht und gesteuert
wurde, und hatte tatsächlich eine phantastische Aussicht. Noch
einmal ruckte Jasmine etwas irritiert an der Handschelle als
plötzlich leben auf die Bühne kam und die Halle sich mit
Ohrenbetäubenden Beats und grellen Laserblitzen füllte. Künstler wie
Zuschauer hatten bald ihre körperlichen und geistigen Grenzen
erreicht und nach als nach viereinhalb Stunden der letzte Ton der
letzten Zugabe verklungen war, stand Jasmine, wie etliche andere
auch noch lange wie in Trance da. Sie bemerkte kaum wie sie
losgemacht und fortgeführt wurde und kam erst wieder zu Besinnung
als ihr linkes Handgelenk an das Rechte des blauäugigen Wesens
gefesselt wurde. Einige Sekunden sahen sie sich nur an, und gingen
dann fast wie ein Händchen haltendes Pärchen zur Bar hinüber.
Jasmine fühlte sich wieder hellwach, beinahe aufgekratzt und
plapperte wie ein Wasserfall über belangloses Zeug. Ihre Arbeit, die
kleine Wohnung, ihren Ex und ihre beiden besten Freundinnen - wo
waren die Beiden eigentlich - und darüber daß sie sich vor Monaten
auch ein paar Handschellen gekauft habe, aber sie noch nie
ausprobiert hätte..." Nun, ich danke da kann dir geholfen werden"
hörte Jasmine ihr Gegenüber fröhlich sagen und in ihrem Kopf klangen
wieder die Worte: Heute Nacht gehörst du mir... Etwas nervös zündete
sie sich die zwanzigste Kippe an und bestellte sich noch einen
Cocktail. Draußen wurden die letzten Instrumente verpackt und
eingeladen. Die Aftershowparty neigte sich dem Ende zu und Jasmine
bemerkte das viel von den anstrengenden kommenden Monaten geredet
wurde. Der kleine, bucklige Mann blies zum Aufbruch und Jasmine
wurde völlig selbstverständlich mit in den Tourbus gezogen. Nach
einer Stunde Fahrt hielten sie vor einem riesigen zweigeschossigen
Haus, auf einem Parkartigen Gelände. "hier wohnt ihr?" platzte
Jasmine heraus. "Ja, wir alle zusammen und noch einige mehr. - So
wie du.." "so wie ich?" dachte sie, ließ sich aus dem Bus und über
das Gelände führen und lauschte gebannt den Erläuterungen zu allem
was sie sah."Geradeaus ist das Studio, da oben das Bandbüro, links
ist noch ein Pool.. und hier lebe ich... willkommen!"
Jasmine blinzelte und schlug die Augen auf. War sie etwa
eingeschlafen? Sie lag lang ausgestreckt auf dem riesigen Bett und
betrachtete zum ersten Mal in Ruhe ihr Spiegelbild. Neben ihre Kopf
lag der Knebel den sie die letzten langen Stunden getragen hatte und
über ihr schwang noch immer die Kette langsam hin und her, an der
sie gestern Nacht und heute Morgen aufgehängt worden war um diese
herrliche Lust zu erleben. Noch immer war ihr Körper fest in Leder
eingeschnürt und Jasmine gestand sich ein daß sie es - wenn auch nur
ein ganz klitzekleines Bisschen - genoss... Wirklich!??? Nein, sie
hätte gerne ihre Freiheit zurück. Mit neu erwachter Energie zerrte
sie an den Armfesseln, kreiste die Hüften, rollte sich herum und
wand sich. Am ende ihrer vergeblichen Bemühungen viel Jasmines Blick
für einen Moment in den Spiegel über ihr und sie riss erschrocken
die Augen auf. Das was sich da im Bett räkelte sah weniger aus wie
sie, sondern ein wenig wie eine - Schlange?!! "Heute Nacht gehörst
du mir..." Klang es wieder leise in ihrem Kopf. Jasmine schüttelte
den Kopf und der Spiegel zeigte wieder sie selber. Mit großer Mühe
setzte sie sich auf, warf die Beine über die Bettkante auf den Boden
und sah sich das seltsame Zimmer noch einmal bei Tageslicht an. Es
war voll gestopft mit Erinnerungen und Bildern von Concerttouren aus
aller Welt. Die Echse saß noch immer auf der Gardinenstange. Überall
auf dem Boden lagen ihre Kleider und ihre Wäsche, die sie sich
selber in einem erotischen Tanz vom Leibe gerissen hatte um sich
dann splitternackt - welcher Teufel hatte sie bloß geritten -
fesseln zu lassen. Am Anfang war ihr noch alles ganz verspielt
vorgekommen und sie hatte lauthals gelacht und es genossen. Doch
plötzlich wurden ihre Arme gnadenlos fest hinter dem Rücken
zusammengepresst und festgezurrt. Ihr Protest wurde sofort von dem
Knebel erstickt und ihr Versuch wegzulaufen war von Anfang an
aussichtslos. Minuten später hing sie zum ersten Mal an der Kette
die noch immer leicht über ihr schaukelte. Was sollte nun werden? Wo
war sie überhaupt? Wo war ihr blauäugiger Liebhaber von letzter
Nacht? "Liebhaber?... oh mein Gott Jasmine, was ist aus dir
geworden" flüsterte sie leise und ließ sich wieder aufs Bett fallen
Wenig später flog mit einem Krachen die Zimmertüre auf, und herein
kam Jasmines neuer " Liebhaber". Er schien bester Laune zu sein und
schob eine große schwarze Kiste mit einem königlichen Frühstück
darauf vor sich her. Jasmine wurde vom Lager gehoben und so wie sie
war an den "Tisch" gesetzt. "Die Nacht war lang und anstrengend.."
sagte er in einem Ton wie ein Angestellter mit seiner Familie beim
Sonntagsessen. "Hier. erstmal Kaffee.. noch ein Schnittchen.. oder
ein paar Trauben...." Wenig später war Jasmine satt und gestärkt -
für was auch immer - raffte all ihren Mut zusammen und fragte leise
" Und jetzt? Was soll jetzt mit mir werden?" Der Mann sah sie
erstaunt an." Na, du kommst mit. Was denn sonst" "Wie? Mit? Wohin?
Aber du kannst mich doch nicht...."Weiter kam Jasmine nicht denn
wieder hörte sie die schon fast vertraute innere Stimme und tief im
Innern wusste sie daß ihr Leben mit geregelter Arbeit und ihrer
kleinen Wohnung auf einmal Lichtjahre weit entfernt war. "Aber
wohin..." brachte sie gerade noch heraus als sie wieder ihr Höschen
und den Lederknebel im Mund spürte. Wütend warf Jasmine den Kopf hin
und her und ihr Gegenüber sagte mit einem Lächeln "Ja, wohin?...
dahin wohin wir Alle gehen. Heute nach Köln. Übermorgen nach
München, und ich glaube dann weiter nach Mailand. Die Welt ist groß,
und du wirst einiges von ihr sehen" Damit öffnete er den Deckel der
Kiste und hob Jasmine hinein. Drinnen befand sich eine Art
Liegesessel auf dem sie sorgfältig angeschnallt wurde. Nach einem
letzten fast sehnsüchtigen Blick verschloss er die Kiste und rollte
sie vorsichtig zu einem der wartenden Lastwagen. In der Kiste ging
neben der sich windenden Jasmine ein Licht an und beleuchtete ein
Schriftstück, das von innen in den Deckel geklebt worden war.
Tourdaten 2006/2007 stand da zu lesen und Jasmine riss ein letztes
mal die Augen auf. Oben auf der Liste stand Hannover und das
gestrige Datum. weiter ging es mit Köln, München, Mailand, Rom....
Oslo, Prag, Moskau....New York....
Während Jasmine in ihrer Kiste verladen wurde schloss sie langsam
die Augen und lauschte auf die leisen Stimmen die sanft in ihr
widerklangen. "wirklich eine gute Wahl" glaubte sie den Blauäugigen
zu hören. "Ja, ich habe es gleich gesehen" - das war der bucklige.
"Und wie geht es ihrer Freundin? Ich glaube sie war ein wenig
Zickig". -eine fremde Stimme- . bevor sich Jasmine in den Schlaf
gleiten ließ hörte sie noch einmal leise die Stimme ihres Liebhabers
ganz tief in sich "Alles wird werden, wie es werden soll. spätestens
in Prag wird keine von unseren Süßen mehr wissen was, oder wer sie
einmal waren. Alles fügt sich zusammen. Letzte Nacht hatten wir
Jasmines herrlichen Körper, heute Nacht gibt sie ihre Seele"
Der Lastwagen fuhr an und Jasmine wußte nicht einmal mehr wo sie
einst gelebt hatte. Es war ihr nicht mehr wichtig. Auch das ihr Boss
seit Stunden im Büro auf sie wartete war ihr egal. Er würde sehr,
sehr lange warten müssen...
|