Wolkenbruch
So wild gefeiert wie an diesen Abend hatte ich schon lange nicht
mehr.
Alle Leute aus der Versandabteilung hatten einen Sommergrillabend
organisiert und jeder war eingeladen. Es gab jede Menge Salate,
Steaks, Würstchen und gegrillten Fisch.
Eine ganze eiskalte badewanne voller Bier und Sekt, das ganze
musikalisch umrandet von einer professionellen Jazz-Combo.
Die Party war im Hinterhof eines Altbaus
und auch das ganze Haus feierte mit.
Neben den üblichen Firmenverbrüderungen
zwischen Chefs und Angestellten so wie den ausgelassenen und
peinlichen Biertisch Limbo Tänzen hatten wir Damen zusätzlich
die Freude daran den ganzen Sekt für uns ganz alleine zu haben. Weil
die Herren sich ausschließlich dem Bier zuwandten.
Ines fing irgentwann an ihre Top 5 der schlechtesten Bettgeschichten
zu erzählen, und wir bekundeten jedesmal unser heiteres
Beileid durch lautstarkes Anstimmen der verschiedensten Trinklieder.
Ja wir waren betrunken und albern, doch es machte tierischen Spaß
sich in einer feinen Gesellschaft gehen zu lassen.
Das die Jungs von der Band nicht wirklich happy über diese eher
unmusikalischen Einlagen waren störte niemanden von uns.
Der Saxophonist ein großer etwa 30 jähriger schlanker Typ mit
dunklen kurzen Haaren verdrehte seine Augen und stimmte erneut den
Song "All of me" an und der Jazz übertönte unser Gekicher.
Als ich irgentwann auf die Uhr sah, wars viertel vor drei und der
Hof leerte sich zusehends. Ich mußte ja noch nach Hause laufen fiel
mir ein und kühl wurde es auch.
Die letzten Flaschen waren schon lange geleert und der Grill war aus
und die Band packte zusammen.
Time to go sagte meine innere Stimme und so verabschiedete ich mich
von den letzten Gästen und stapfte fröhlich beschwippst Richtung
Luisenhain.
Nach einigen Minuten wurde es windig nach einer viertelstunde
stürmte und donnerte es und kurz darauf torkelte ich schutzsuchend
in den nächst gelegenen Hauseingang.
Auf einen heftigen Platzregen war ich nun wirklich nicht
eingestellt. Ich schaute mürrisch in die regnerische Nacht als
plötzlich ein Schatten vor mir auftauchte sich triefnass
neben mich stellte und begann seine Klamotten auszuschütteln. So ein
Mistwetter was, sagte er wir sahen uns verlegen an und schwiegen für
ein peinlichen Moment.
Der Saxophonist, oh gott wie unangenehm hätte er sich nicht einen
anderen Ort zum unterstellen aussuchen können?
Wir standen unbeholfen nebeneinander und das Schweigen war noch
schlimmer als der Sturm und der Regen vor unseren Augen .
Doch dann fasste ich mir ein Herz und begann munter drauflos zu
plappern,
den Abend und die Musik zu loben und irgentein halbwissenden Unsinn
über Jazz zu reden. Er lächelte, doch die Stimmung blieb nasskalt.
Der Regen rauschte nun förmlich an unseren Augen vorbei und es
schien kein Ende zu nehmen.
Patrick, er war dann so nett sich mir vorzustellen, kramte nach
seinen Handy um ein Taxi zu rufen. Doch als er es aus seiner Jacke
herauszog fiel es zu Boden und er fluchte. Wir beide bückten uns um
es aufzuheben und unsere beiden Hände berührten sich zufällig. Ein
Schauer durchzuckte meinen Körper ein Schauer aus Elektrizität und
Lust. Seine Hände waren schön und zart aber männlich und gepflegt.
Ein Augenblick zu lang hielten wir beide sein Telefon fest,
richteten uns auf und ließen einander nicht los. Wir sahen uns an
sahen gemeinsam raus in den Regen nach hinten in den dunklen
geräumigen Hauseingang und sagten wie aus einem Mund. Wird wohl noch
was dauern bis das aufhört da draussen.
Unser überraschtes Lachen erstickte in einem tiefen langen Kuss.
Er war warm und voller Leidenschaft und wir fühlten beide unseren
schweren Atem auf unseren Gesicht. Ich schob meine Hand unter sein
schwarzes Hemd und streichelte seine Brust. Während er ganz
vorsichtig meine Jacke herunter streifte um meinen Rücken berühren
zu können.
Das Rauschen des Regens, die Kälte der Nacht und das Gefühl genau in
diesen Moment etwas herrlich schamlos verrücktes zu tun liessen
meinen Kopf rasen und meine Erregung steigen. Während ich mit einer
Hand langsam seine Hose öffnete und mit zufriedenen Lächeln sein
festen Po erfühlte lenkte ich seine Finger geschickt unter mein
Sommerkleidchen wo er zu seinen Erstaunen
kein Slip ertastete.
Eigentlich war es ja als letztes Mittel gedacht meine heimliche
Liebe Herrn Breuer endlich einmal rumzukriegen, doch der hatte sich
den Abend über mit seinen Saufkollegen und am ende mit der neuen
Telefonistin beschäftigt.
Dieser ganze Frust entlud sich nun in erotischer Energie bei
strömenden Regen in einem Hauseingang. Patrick ließ seine Finger
geschickt um meine Muschi kreisen, und ich schob meine Hand in seine
Shorts und begann ihn dort zu massieren.
Er war ein ganzes Stück größer als ich und darum ließ ich mir nicht
nehmen auch mal kurz meine Zunge über seine Spitze gleiten zu
lassen.
Das Unwetter schottete uns von der Aussenwelt ab und machte den
dunklen Hauseingang zu unseren stillen Paradies der Wolllust.
Patrick hatte mich auf einen Stapel Zeitungen gehoben, und liebkoste
meine Brüste küsste meinen Hals und benetzte meine Ohren mit lieben
Gesten und bösen Worten.
Ich wollte ihn spüren, hier und jetzt. Also schob ich mein Kleid
ganz hoch, und seine Hose ganz runter umschloß ihn mit meinen Beinen
und ließ mich gegen die Hauswand drücken.
Er drang so überraschend heftig in mich ein, das ich kurz keine Luft
mehr bekam. Doch das geschah nur aus überschwenglicher Freude weil
es endlich so weit war.
Wir fanden schnell einen gemeinsamen Rythmus und feuerten uns durch
lautes Keuchen und wilde Küsse weiter an.
Ich fühlte das extatische Kribbeln das ich schon so lange vermisst
hatte und es blitzte durch meinen ganzen Körper.
Den ersten und zweiten Orgasmus ließ ich Patrick beinahe nicht
merken aus Angst das er eine Pause machen würde.
Beim dritten Mal jedoch als ich fühlen konnte das auch er kurz vorm
Explodieren war keuchte und juchzte ich ihn so schnell atmend an,
gab im zu verstehen das er ruhig in mir explodieren könnte.
Wir beide kamen gemeinsam zum Höhepunkt, sein warmer Schwall schoss
in mich hinein und unser Zucken wurde von einem ohrenbetäubenden
Donnerschlag gekrönt.
Der Schreck ließ uns für einen Moment lang erstarren und ängstlich
hinausblicken, doch dann lösten wir uns ganz langsam voneinander und
ordneten unsere Klamotten
und hielten uns noch eine Weile im Arm.
Die Regentropfen schienen aus einer nicht enden wollenden Kette zu
bestehen die unser kleines dunkles Paradies umwickelten.
Mit einen Mal wurde es hell hinter uns.
Die Milchglastür erleuchtete plötzlich das Szenario unseres bis
dahin intimen Orts.
Die Tür wurde aufgerissen und das mürrische Gesicht eines alten
Mannes im Morgenmantel erschien: Ganz schön ungemütlich da draussen
was, sagte er. Nahm eine Zeitung vom Stapel und verschwand wieder.
Patrick und ich sahen uns an , grinsten wissend und starrten
engumschlungen in den endlosen Regen der Nacht, während er leise
"All of me, why not take all of me" in mein Ohr sang.
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